„Angeklagter!“ brummt der Richter vorwurfsvoll. „Sie enttäuschen mich. Letztes Mal haben Sie geschworen, nie wieder ein Gericht zu bemühen — und jetzt stehen Sie schon wieder da.“
„Das ist nicht meine Schuld“, beteuert der Angeklagte. „Wirklich nicht. Was glauben Sie, wie ich mich gewehrt habe.“
„So, so! Und wer hat diesmal schuld?“
„Die Polizei. Die Kerle haben mich mit vorgehaltener Pistole gezwungen.“
Der Gendarm erwischt einen Vagabunden, der gerade genüsslich einen Gänsebraten verzehrt. „Sie haben dem Huberbauern eine Gans gestohlen“, donnert er.
„Aber nie im Leben“, verteidigt sich der Vagabund. „Das arme Tier hat eine tiefe Zuneigung zu mir gefasst und ist mir auf Schritt und Tritt nachgelaufen. Und als ich sie energisch weggescheucht habe, sch, sch, hat sie vor Kummer der Schlag getroffen.“
„So, so“, höhnt der Gendarm, „und jetzt essen Sie das treue Tier aus reinem Mitleid!“ „Erraten, Herr Gendarm! Sie soll nie mehr von mir getrennt werden.“
Im Wilden Westen. Der Sheriff kommt zu Tom. „Wir haben einen Toten gefunden, Tom. Steckst du dahinter?“ — „Einen großen Dünnen?“ „Nein, einen kleinen Dicken.“
„Hat er ein sehr kräftiges Gebiss?“
„Nein, ihm fehlen die Vorderzähne.“
„Hat er dichtes braunes Haar?“
„Nein, eine Glatze.“
Tom atmet auf. „Dann war ich’s nicht.“
Der Hias steht wieder einmal wegen Körperverletzung vor Gericht. „Und was war es diesmal?“ seufzt der Richter.
Der Hias schildert die Sachlage. „Also ich bin in die Stadt gefahren. Wie ich auf dem Bahnhof ankomme, steigt mir der Kerl auf die Füße.“ „Aber das ist doch noch kein Grund, einfach zuzuschlagen.“
„Richtig, Herr Rat. Aber wissen Sie, was er mich geheißen hat? Einen >Pardon< — und das war mir zu viel.“
Herr Müller wird auf der Autobahn nach einer dramatischen Verfolgungsjagd gestoppt. „Sie sind zu schnell gefahren“, sagt der Polizist. „Ja, wissen Sie, bei der diesigen Beleuchtung seh ich den Tachometer so schlecht.“
„Und warum sind Sie weitergefahren, als ich Sie stoppen wollte?“
„Meine Bremsen sind hin.“
„Ihren Führerschein!“
„Ich hab keinen.“
Da meldet sich Frau Müller vom Nebensitz: „Nehmen Sie’s ihm nicht übel, Herr Inspektor — wenn er betrunken ist, schwindelt er immer.“
Ein Sektenprediger wettert gegen die Sünde. „In dieser Stadt sind die Leute nicht einmal wert, vom Teufel geholt zu werden.“
Es hagelt Proteste und Ehrenbeleidigungsklagen. Man rät ihm, sich lieber zu entschuldigen, bevor die Gerichte eingreifen. Das sieht am nächsten Sonntag so aus: „Ja, Ihr seid alle wert, dass Euch der Teufel holt!“
Ein alter erfahrener Einbrecher gibt dem Nachwuchskollegen gute Ratschläge: „Und wenn du den Safe geknackt hast, dann vergiss nicht, immer einen Krimi zurückzulassen!“
„Warum das?“
„Dann kommt nämlich der Psychologe, und du kriegst mildernde Umstände.“
Ein Alkoholschmuggler wird erwischt und angezeigt. Der Richter meint es gut mit ihm: „Wenn Sie mir versprechen, anständig zu werden und nie mehr zu schmuggeln, dann setze ich die Strafe zur Bewährung aus.“
„Oh bitte nicht’„ ruft der Angeklagte. „Lieber nehm ich die Strafe an und schmuggle weiter.“
Ein vornehmer Herr wird eines Delikts angeklagt, aber freigesprochen. „Sofort Berufung einlegen!“ befiehlt er seinem Anwalt.
Der glaubt, nicht recht gehört zu haben. „Wir haben den Freispruch doch schon erreicht.“ „Na und? Für mein Geld kann ich doch verlangen, dass alle Instanzen zu sehen bekommen, dass ich im Recht bin.“
Ein Bauer kommt in die Stadt und sieht zum ersten Mal in seinem Leben ein Gefängnis. Dicke Mauern, vergitterte Fenster, Stacheldraht, Wachposten. „Und wozu das alles?“ fragt er schmunzelnd. „Wenn ich unbedingt will, komm ich trotzdem hinein.“
Der Anstaltspfarrer ist ein freundlicher Mann. Teilnahmsvoll fragt er einen Gefangenen, einen
Gewohnheitsverbrecher: „Was hat Sie denn diesmal hinter Gitter gebracht, mein armer Freund?“
„Ganz was Blödes diesmal. Jugendliche Unerfahrenheit.“
Der Priester weiß nicht, was er sagen soll. „In Ihrem Alter? Sie sind doch bald siebzig.“
„Ich schon. Aber mein Anwalt ist so ein junger Esel.“
Der Richter zum Angeklagten: „Was leugnen Sie noch! Hier sitzen fünf Zeugen, die Sie bei Ihrem Bankeinbruch beobachtet haben.“
„Na und? Ich krieg Ihnen fünfzig Zeugen hierher, die mich dabei nicht beobachtet haben.“
Ein Wilderer steht vor Gericht.
„Kennen Sie diese Waffe?“ fragt der Richter und hält ihm ein Gewehr unter die Nase. Der Angeklagte leugnet, er leugnet überhaupt alles. Der Richter hat es nicht leicht, es gibt keine eindeutigen Beweise. Schließlich sagt er: „Also gut, ich will Ihnen glauben. Sie können gehen.“ Eilends will sich der Wilderer davonmachen, da ruft ihm der Richter nach: „Und Ihr Gewehr?“ „Der Wilderer macht kehrt. „Oh, das hab ich vergessen.“
Spione haben kein leichtes Leben. Abgesehen von den vielfachen Gefahren müssen sie sich immer neue Geheimworte merken. Überhaupt ist alles geheim, besonders der Auftrag, den Spion Müller diesmal auszuführen hat. Erst muss er mit dem Flugzeug nach Berlin, dann mit dem Taxi an eine bestimmte Ecke, dann noch zwei Stationen mit dem Bus. Dann in das blaue Haus in den zweiten Stock hinauf, Tür 38. Endlich angekommen, muss er sagen: „Das Rotkehlchen ist heiser“, und wenn der, der ihm die Tür aufmacht, sagt: „Es soll Honig fressen“, dann darf er den Mikrofilm übergeben. Und dazu muss er immer noch aufpassen, dass ihn keiner verfolgt, sonst ist alles verraten.
Herr Müller tut alles, wie anbefohlen. Ein freundlicher Herr öffnet ihm die Tür und Müller sagt sein Sprüchlein: „Das Rotkehlchen ist heiser.“
Da sagt der Herr: „Der Spion wohnt gegenüber.“
Ein Mann geht spät in der Nacht durch eine einsame Straße. Plötzlich hört er eilige Schritte, und schon läuft ein junger Bursche wie von Hunden gehetzt auf ihn zu. „Haben Sie irgendwo einen Polizisten gesehen?“
„Leider nicht.“
„Wie weit ist es bis zur nächsten Polizeistation?“
„Sicher zwanzig Minuten.“
„Haben Sie wenigstens eine Waffe bei sich?“ „Leider nein.“
„Dann her mit der Brieftasche!“
In einem Königreich, in dem der König das Recht hat, jeden Gefangenen zu begnadigen, wie er will, spielt sich folgendes ab:
Zu Weihnachten besucht der König eine Strafanstalt. Bei jedem einzelnen Häftling fragt er: „Führt er sich gut?“ und wenn das bejaht wird, sagt er: „Die Hälfte der Strafe sei ihm erlassen.“
So kommt er zu einem Lebenslänglichen. „Wie führt er sich?“
„Gut.“
„Die Hälfte der Strafe sei ihm erlassen.“ Allgemeine Ratlosigkeit. Was ist die Hälfte von lebenslänglich?
Da schlägt der Häftling vor: „Lassen Sie mich die geraden Tage sitzen und die ungeraden frei!“
Ein Mann beim Rechtsanwalt: „Herr Doktor, Sie sind meine letzte Hoffnung. Ich werde verdächtigt, ein Brillantarmband, eine goldene Taschenuhr und ein silbernes Besteck gestohlen zu haben. Ich bin völlig unschuldig, aber alle Umstände sprechen gegen mich.“
Der Anwalt ist an dem Fall interessiert, aber er zögert noch: „Können Sie aber auch mein Honorar bezahlen?“
„Bargeld habe ich keines – aber Wertgegenstände: ein Brillantarmband, eine goldene Taschenuhr und ein silbernes Besteck.“
Herr Ehrlich hat in einem Radiogeschäft gearbeitet. Eines Tages aber erwischt man ihn bei etlichen Diebstählen, er wird angezeigt und muss für einige Zeit hinter Gitter. Als er wieder in Freiheit ist, findet er lange keinen Job.
Eines Tages aber entdeckt er ein Inserat, da wird ein Teilhaber für ein Radiogeschäft gesucht. Ehrlich schreibt sofort an die angegebene Adresse. Als besondere Empfehlung führt er an: „Während meiner 16-jährigen Tätigkeit in dieser Branche hatte ich reichlich Gelegenheit, mir anzueignen, was man für ein Radiogeschäft braucht.“
Ein Mann kommt auf das Polizeirevier: „Herr Inspektor, ich habe gestern den Diebstahl meiner silbernen Uhr angezeigt. Jetzt hat sich die Uhr gefunden, und ich möchte die Anzeige zurücknehmen.“
„Zu spät. Wir haben den Dieb schon verhaftet.“
Ein Häftling erzählt seinen Mithäftlingen von den Plänen, die er mit seiner Tochter hat. „Sobald ich draußen bin, such ich einen Mann für sie. Es wird allerdings nicht leicht sein, den Richtigen zu finden.“
„Aha, du suchst einen reichen Schwiegersohn?“, fragt einer.
„Ach wo! Für das Mädel hab ich schon einiges in Sicherheit gebracht.“
„Dafür muss er besonders gut aussehen, was?“, meint ein anderer.
„Blödsinn! Schön ist das Mädel selber.“
„Was ist dann so schwierig?“
„Anständig soll er sein.“
Wilder Westen. Ein Pferdedieb soll aufgehängt werden. An einem Ast, der weit über den Fluss hinausragt.
Der Dieb ist sehr besorgt. „Nehmt nur ja einen festen Strick! Ich kann nicht schwimmen.“
Ein Neuer kommt ins Gefängnis. Es gefällt ihm überhaupt nicht. „Diese Mauern“, nörgelt er. „Und die Gitter, nichts als Gitter, wo man hinschaut. Wozu der Blödsinn?“
„Aus Sicherheitsgründen“, erklärt man ihm. „Quatsch“, knurrt er verächtlich. „Wer wird in diese miese Bude schon einbrechen!“
Der neue Anwalt wirkt etwas ungewöhnlich. „Sind Sie schon lange bei Gericht zugelassen?“ erkundigt sich der Richter.
Der Anwalt schüttelt den Kopf. „Ich habe mein Studium unterbrechen und als Fernfahrer arbeiten müssen. Erst eine Gehirnverletzung nach einem Verkehrsunfall hat es mir möglich gemacht, doch noch Jurist zu werden.“
Ein Wirt kommt in die Kanzlei eines bekannten Anwalts. „Wenn mir ein Hund ein Stück Fleisch geklaut hat, dann muss doch der Besitzer zahlen – oder?“
„Aber sicher.“
Der Wirt grinst. „Hier ist die Rechnung, Herr Doktor. Es war Ihr Hassan und mein Fleisch.“ Der Anwalt zieht die Börse und zahlt – es ist gar nicht so viel. Dann lächelt er: „Und ich bekomm jetzt fünf Hunderter.“
„Wofür denn?“
„Honorar für die Rechtsberatung.“
Ein Polizist hat entschieden zu viele Krimis gelesen. Überall sieht er Spione. Eines Tages entdeckt er auf einer Parkbank einen Mann, der etwas liest, was er selbst nicht lesen kann. „Sie sind ein Spion, Sie sind verhaftet.“
„Aber was hab ich denn getan?“
„Leugnen Sie nicht! Sie lesen einen Bericht in Geheimschrift.“
„Aber das sind doch Musiknoten und kein Bericht“, ruft der Mann. „Das ist die >Eroica< von Beethoven.“
„Eben!“ kläfft der Polizist. „Den Beethoven haben wir schon.“
Herr Listig hat so seine Erfahrungen mit Rechtsanwälten. Jetzt muss er wieder einmal prozessieren. diesmal aber fängt er es ganz schlau an. Er geht zum Anwalt und erklärt ihm lang und breit seinen Fall. „Soll ich jetzt prozessieren, Herr Doktor oder soll ich nicht?“
„Unbedingt!“ meint der Anwalt. „Den Prozess können wir überhaupt nicht verlieren.“
„Dann lass ich es doch lieber sein“, sagt Herr Listig.
„Aber wieso denn?“
„Ja sehen Sie – ich hab Ihnen die Geschichte vom Standpunkt meines Gegners aus erklärt.“
Ein Fährmann geht zur Beichte: „Eins bedrückt mich schon lang. Vor fünfzehn Jahren hab ich mit einem Fahrgast wegen dem Preis gestritten. In meiner Wut hab ich ihn ins Wasser geschmissen und ihm noch eins mit dem Ruder gegeben. Ich hab ihn nie wieder gesehen — aber jetzt denk ich mir manchmal, die Stadtleut sind doch so empfindlich. Es könnt ihm was passiert sein.“
Der Gruber Sepp trifft seinen Anwalt, auf den er schon lange eine Stinkwut hat. Der Kerl hat letztes Mal wirklich ein geschmalzenes Honorar verlangt.
„Ja, der liebe Herr Gruber!“, ruft der Anwalt schon von weitem. „Was führt Sie denn in die Stadt?“
Den Sepp reitet der Teufel. „Eine Anzeige hab ich halt gemacht.“
„Und da sind Sie nicht zu mir gekommen?“ „Das ist diesmal nicht möglich gewesen.“ „Ja, warum denn nicht?“
„Weil ich Sie angezeigt hab. Wegen überhöhter Preise.“
Das ist dem Anwalt schrecklich peinlich, Herr Gruber ist ein guter Klient. „Aber warum haben Sie das nicht gleich gesagt?“, sagt er rasch. „Da, ich gebe Ihnen das halbe Honorar wieder und Sie ziehen die Klage zurück.“
Der Sepp steckt das Geld ein und sagt grinsend: „Wär nicht nötig gewesen. Ich hab eh nur Spaß gemacht.“
Die Frau ist sehr geizig und hat Haare auf den Zähnen. Dennoch hat der Mann einmal jede Vorsicht vergessen und sein ganzes Geld im Wirtshaus verspielt. Er wagt es gar nicht, heimzugehen und überlegt lange, was er tun könnte, damit das Donnerwetter ein wenig sanfter ausfällt. Endlich kommt ihm eine Idee. Sein Taschentuch vors Gesicht gepresst taumelt er in die Wohnung. „Stell dir vor“, stöhnt er, „ich bin überfallen worden. Der Kerl hat mich bedroht – Geld her oder ich schneid dir die Nase ab!“
„Um Gottes willen, deine schöne Nase!“, ruft die Frau. „Hättest du ihm nur das Geld gegeben!“ Der Mann reißt das Taschentuch vom Gesicht. „Genau das hab ich getan.“
Zwei Herren sitzen im Zug. Plötzlich braust ein Düsenflugzeug über sie hinweg. „Ja, ja“, meint der eine. „Jetzt wird es bald aus sein mit dem gemütlichen Bahnfahren. Bald werden auch wir fliegen.“
„Ach –“, meint der andere interessiert, „Sie haben auch keine Fahrkarte?“
Der Richter zum Heiratsschwindler: „Bekennen Sie sich schuldig?“
„Nein, Herr Rat.“
„Aber Sie haben doch sieben Damen die Heirat versprochen.“
„Ich hatte auch ehrliche Absichten.“
„Sie wollten wohl alle sieben auf einmal heiraten?“
„Nein — nach und nach.“
Fräulein Elfi war auf Urlaub in Italien. „Und? Wie war’s?“ will die Nachbarin wissen. „Alles gut gegangen? Hat man Ihnen nichts gestohlen? Wo dort doch so viel gestohlen wird.“
„Doch, man hat“, meint Fräulein Elfi verbittert. „Meine Tasche.“
„Hab ich’s mir doch gedacht. Wo denn?“
„Hier. Am Bahnhof. Als ich aus dem Zug gestiegen bin.“
Die Nachbarin schweigt einen Moment betroffen. Dann aber sagt sie rasch: „Wahrscheinlich ist ein Italiener mitgefahren.“
Der Polizist stellt einen Bettler. „Hören Sie, Sie sind ein Betrüger! Sie sind doch gar nicht blind!“ Der Bettler zerknirscht: „Stimmt. Aber als Lahmer sind mir immer die Beine eingeschlafen.“
„Angeklagter“, donnert der Richter in den Saal hinein, „Sie haben dieser armen Frau unter dem Vorwand, ein gutes Geschäft im Auge zu haben, alle ihre Ersparnisse herausgelockt!“
„Aber das war kein Vorwand — hab ich denn kein gutes Geschäft gemacht?“
Ein Blinder und ein Lahmer sitzen an einer verkehrsreichen Straßenecke und betteln.
Plötzlich flüstert der Blinde: „Du, da kommt ein Polizist.“
Sagt der Lahme: „Jetzt nichts wie weg!“
Dialog zweier Gefangener:
„Was macht eigentlich dein Bruder?“ „Er sitzt.“ — „Ja, warum denn?“
„Weil er gestanden hat.“
Ein Betrunkener zum Polizisten, der ihn anhält: „Eine Frage — darf man zu einem Polizisten >Rindvieh( sagen?“
„Nein, das wird bestraft.“
„Und wird es bestraft, wenn ich zu einem Rindvieh sag, >Herr Polizist“?“
„Nein, sicher nicht.“
„Danke, Herr Polizist!“
Die Tochter eines Rechtsanwalts heiratet einen jungen Kollegen ihres Vaters. „Tja, mein Lieber“, jungen der Rechtsanwalt zu seinem Schwiegersohn, „Geld kann ich ihr keines mitgeben, aber ich habe eine Idee: ich trete dir meinen einträglichsten Prozess ab.“
Bald darauf kommt der junge Mann ganz stolz zu seinem Schwiegervater: „Du kannst mir gratulieren! Ich hab den Prozess gewonnen.“
„Bist du wahnsinnig? Davon habe ich zehn Jahre lang gelebt!“
„Herr Müller“, fragt der Richter, „haben Sie die Verdächtigung ausgesprochen, dass der Herr Schulz sich Ihre Brieftasche angeeignet hat?“ „Bitte Nein, Herr Richter.“
„Was haben Sie denn herumerzählt?“
„Ich habe nur gemeint, wenn mir der Herr Schulz beim Suchen nicht geholfen hätte, hätte ich meine Brieftasche schon gefunden.“
Ein Mann sitzt im Kaffeehaus. Er ist ein misstrauischer Mensch, der alle seine Mitmenschen für Diebe und Betrüger hält. Als er ans Telefon gerufen wird, schreibt er rasch einen Zettel: „Ich habe hineingespuckt“, und legt ihn neben die volle Kaffeetasse.
Als er zurückkommt, ist die Tasse halb leer, und auf dem Zettel steht unter dem ersten Satz ein zweiter: „Macht nichts, auch ich habe hineingespuckt.“
„Du siehst aber gar nicht gut aus“, sagt einer zum andern.
„Ich muss vor Gericht“, gibt der andere zur Antwort. „Die werden mich einsperren.“
„Heute ist dein Prozess? Was für ein Zufall! Ich bin bei der gleichen Verhandlung Schöffe.“ „Du, das wäre eine Chance für mich!“, ruft der Angeklagte aus. „Wenn du mir helfen kannst, dass ich nicht mehr bekomme als ein halbes Jahr, dann schenke ich dir meine goldene Uhr.“ „Abgemacht!“ Und tatsächlich bekommt der Angeklagte nur sechs Monate aufgebrummt. Als er sie abgesessen hat, erinnert er sich an sein Versprechen und bringt dem hilfsbereiten Schöffen die goldene Uhr.
„Die hab ich mir aber auch schwer verdient“, sagt dieser. „Wenn ich nicht gewesen wäre – die hätten dich doch glatt freigesprochen.“
„Sag einmal, wo warst du so lang?“, fragt ein Ganove den andern. „Ich hab dich schon eine Ewigkeit nicht gesehen.“
„Weißt du nicht? Ich hab doch furchtbares Pech gehabt.“
„Kittchen?“
„Beamtenbestechung.“
„Du und Bestechung? Du hast doch nie ein Geld.“
„Ich hab ihn ja auch nicht mit Geld bestochen. Nur mit dem Messer.“
„Angeklagter“, ruft der Richter in den Saal, „wie können Sie behaupten, kein Einbrecher zu sein! Sie wurden um zwei Uhr morgens in einem fremden Haus entdeckt.“
„Ich hatte zwei Glas Sekt getrunken und die Häuser verwechselt“, verteidigt sich der Angeklagte. „Ich war fest überzeugt, in meinem eigenen Haus zu sein.“
„Und warum sind Sie dann aus dem Fenster gesprungen, als die Hausfrau gekommen ist und Sie erwischt hat?“
„Das ist es eben — ich dachte, es ist meine Frau.“
„Angeklagter — haben Sie irgendwelche Vorstrafen?“
„Blöde Frage! Ich bin doch kein Baby mehr.“
„Herr Zeuge“, fragt der Richter, „Sie haben am 6. Mai den Angeklagten wegen grober Misshandlungen zur Anzeige gebracht. Und jetzt wollen Sie die Anzeige zurückziehen?“
„Ja, Herr Rat. Es tut mir schon selber leid. Ich war damals betrunken und habe ihn nur ärgern wollen.“
„Er hat Sie also nicht misshandelt?“
„Nein.“
„Und woher hatten Sie die vielen blauen Flecken?“
„Da hab ich mich im Suff gestoßen.“
„Und wer hat Ihnen die Nasenspitze abgebissen?“
„Ich mir selber, Herr Rat.“
„Herr Hawlicek“, fragt der Chef eines Morgens. „Was muss ich von Ihnen hören! Sie hatten gestern die Polizei im Haus?“
„Ja, Hausdurchsuchung“, sagt Herr Hawlicek. „Entsetzlich!“, ruft der Chef. „Aber die Beamten haben natürlich nichts gefunden?“
„Oh doch!“ strahlt Herr Hawlicek. „Den goldenen Manschettenknopf, der mir seit Ostern fehlt, meine Brieftasche, die ich verlegt hatte — und die Autoschlüssel, die mir meine Frau abgenommen hat.“